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Rheinmetall stellt Bordsteinladegeräte für z

Jun 21, 2023Jun 21, 2023

Auf einer E-Mobilitätskonferenz des VDE – Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V. stellte der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall kürzlich ein neuartiges Lösungskonzept für das Laden von Elektrofahrzeugen vor: Bordsteinladegeräte.

Bordsteinladegeräte von Rheinmetall fügen sich nahezu unsichtbar in das Stadtbild ein und bieten eine Lösung für die Herausforderungen bestehender Ladesysteme wie großer Platzbedarf, geringe Punktdichte, ästhetische Nachteile und hohe Kosten. Im Gegensatz zu anderen Ladelösungen auf dem Markt nutzt der Rheinmetall-Ansatz die vorhandene städtische Infrastruktur intelligent.

Durch die Integration der Ladeelektronik in den Bordstein wird er faktisch zur „Ladesäule“, jedoch ohne die Nachteile, die herkömmliche Mastladestationen für andere Verkehrsteilnehmer mit sich bringen. Darüber hinaus können Elektrofahrzeuge direkt am Bordstein aufgeladen werden, ohne dass ein langes Kabel über den Gehweg gespannt werden muss.

Das Rheinmetall-System begegnet dem Mangel an Ladekapazitäten, insbesondere in Innenstädten und Ballungsräumen. Es wurde unter der Prämisse entwickelt, jegliche Eingriffe in den öffentlichen Raum so gering wie möglich zu halten.

Im Oktober 2022 hat die Bundesregierung den Masterplan Ladeinfrastruktur II veröffentlicht, der energische Maßnahmen zur Bewältigung der Ladeinfrastruktur-Thematik fordert. Gerade in Innenstädten ist der Freiraum knapp, so dass die Schaffung neuer Infrastruktur nur auf Kosten anderer Verkehrsraumakteure wie Fußgänger oder Radfahrer möglich ist.

Umgekehrt ist die Entscheidung für größere (Schnell-)Ladeparks am Stadtrand für viele Verbraucher vor allem aus Kosten- und Zeitgründen keine Option. Es besteht daher die reale Gefahr, dass der Aufstieg der Elektromobilität insbesondere in den Ballungsräumen ins Stocken gerät, bevor er überhaupt richtig begonnen hat.

Ein Team im Rheinmetall Technology Center hat in den letzten Monaten intensiv an einer Lösung gearbeitet, die die vorhandene städtische Infrastruktur nutzt, jedoch ohne Einschränkungen durch die Ladepunktdichte, wie sie beispielsweise bei Laternenladegeräten auftreten. Das Ergebnis ist ein modulares Bordsteinladegerät, das 22 kW Wechselstrom laden kann und über ein offenes Ladepunktprotokoll (OCPP) in bestehende Backend-Systeme und Ladesysteminfrastrukturen integriert werden kann.

Bei der Entwicklung wurde großer Wert auf Nachrüst- und Wartungsfreundlichkeit gelegt. Dadurch können ganze Straßenzüge und Parkplätze für Bordsteinladegeräte vorbereitet werden, was eine nachträgliche Skalierbarkeit sowie Synergien hinsichtlich Planung, Genehmigung, Bau etc. ermöglicht.

Zu diesem Zweck werden an den gewünschten Ladestandorten Dummy-Bordsteine ​​installiert. Das Elektronikmodul kann nachgerüstet werden, sobald die Anzahl der Elektrofahrzeuge eine ausreichende Nachfrage gewährleistet. Die Nachrüstung ist ebenso innerhalb weniger Minuten erledigt wie die Wartung, bei der die Elektronikeinheit einfach ausgebaut werden kann. Die Systeme sind auf die rauen Umgebungsbedingungen im Straßenraum ausgelegt und gewährleisten eine lange Lebensdauer.

Neben der Straßenbenutzungsgebühr können verschiedene weitere potenzielle Anwendungsfälle angesprochen werden. Dazu gehört das Laden auf Arbeitgeberparkplätzen, in Wohngebieten mit Ein- oder Mehrfamilienhäusern oder auf Gewerbeparkplätzen und bietet Nutzern so eine schnelle, einfache und komfortable Möglichkeit, ihre Fahrzeuge zu laden.

Derzeit werden die Systeme einem umfassenden Langzeittest unterzogen, bevor sie im Rahmen eines Pilotprojekts im öffentlichen Raum eingesetzt werden. Die von Rheinmetall vorgeschlagene Lösung hat das Potenzial, das deutsche Ziel, bis 2030 über eine Million öffentliche Ladepunkte zu verfügen, in greifbare Nähe zu rücken.

Gepostet am 06. November 2022 in Elektrizität (Batterie), Infrastruktur, Markthintergrund | Permalink | Kommentare (7)